Vor allem in alten Anlagen sind Ausdehnungsgefäß und Sammelbehälter zur Atmosphäre offen, die Gefäße sind also mit Luft gefüllt. In Abhängigkeit von der Temperatur im Ausdehnungsgefäß kann der in der Luft enthaltene Sauerstoff mit Thermoöl reagieren. Durch diese Oxidation des Thermalöls entstehen schlamm- und teerartige Produkte, die das ganze System verschmutzen und verstopfen.

Wird nun eine Stickstoffüberlagerung in das Thermalölsystem integriert, wird die Luft im Behälter durch Stickstoff ersetzt. Eine Oxidation ist dann nicht mehr möglich.

Zusätzlich kann sich durch die Inertisierung im Ausdehnungsgefäß keine explosionsfähige Atmosphäre durch austretende Leichtsieder mehr bilden. Im Sammelbehälter dagegen fällt kein Kondensat durch feuchte Luft mehr an.

Grundsätzlich bietet eine Stickstoffüberlagerung vor allem im Hinblick auf die Anlagenpflege und der Erhaltung einer hohen Ölqualität nur Vorteile. Je größer die Anlage und damit die enthaltene Ölmenge, desto dringender ist der Einsatz einer Stickstoffüberlagerung angezeigt. Aber auch für kleine Anlagen ist eine Stickstoffüberlagerung immer sinnvoll, um die angeschlossenen Apparate vor Verschmutzung zu schützen.

Nachgerüstet werden muss ein Sicherheitsventil, welches sich meist am Austritt des Sammelbehälters befindet.

Mit der Stickstoffüberlagerung geht auch eine Drucküberlagerung der Wärmeträgerölanlage einher. Der Überlagerungsdruck muss auf die Anlage abgestimmt sein. Insbesondere darf er die zulässigen Drücke der Anlagenteile nicht überschreiten.

Die NESS Stickstoffüberlagerung ist ein Produkt aus dem NESSessities Konzept, welches dauerhaft Sicherheit, Verfügbarkeit, Langlebigkeit und Effizienz in Thermalölanlagen erhöht. Einer der 3 wichtigsten Faktoren für eine gute Ölqualität ist eine möglichst niedrige Säurezahl, welche einen Rückschluss auf die Oxidation im System zulässt.

Neben dem Flammpunkt und Conradsonwert ist die
Säurezahl ein wichtiger Faktor für gute Ölqualität

Nichts einfacher als das! Wie alle NESSessities wurde auch die NESS Stickstoffüberlagerung modular konzipiert. Bestehende Prozesse werden nicht beeinflusst. Durch dieses Konzept ist eine Nachrüstung auch bei bestehenden Anlagen relativ einfach umsetzbar.

Bei der NESS Stickstoffüberlagerung wird die Stickstoffversorgung normalerweise an den Sammelbehälter angeschlossen. Das Ausdehnungsgefäß wird über die Überlaufleitung ebenfalls mit Stickstoff überlagert, sodass beide Gefäße geschützt sind.

Werden die zulässigen Drücke der Anlagenteile nicht überschreiten, kann diese problemlos integriert werden.

Ja. Die vielfach erprobte Steuerung erlaubt einen unterbrechungsfreien und sicheren Betrieb der Stickstoffüberlagerung. Ein geprüfter Sicherheitsdruckbegrenzer überwacht den entstehenden Überlagerungsdruck und schaltet die Stickstoffzufuhr sicher ab (redundante Absperrung).

Über den integrierten Kondensatabscheider kann das Einbringen von Wasser über die Stickstoffüberlagerung zuverlässig verhindert werden.

Zum Betrieb wird neben Stickstoff noch Strom und Druckluft benötigt. Der Stickstoff kann mit einem NESS Stickstoffgenerator vor Ort erzeugt werden. Alternativ kann die Versorgung auch über ein doppeltes Flaschenbündel mit automatischer Umschaltung erfolgen.

Je nach Größe des Systems sind lediglich ein oder zwei freie Flanschanschlüsse am Sammelbehälter erforderlich, um das bzw. die Sicherheitsventile zu montieren.

Bei der Doppelflaschenanlage ist eine Entleerungsflasche nachgestellt, welche in regelmäßigen Abständen entwässert werden muss. Bis auf die jährlichen Funktions- und Sicherheitsprüfungen ist eine Stickstoffüberlagerung wartungsfrei zu betreiben.