Was kann ich gegen Leichtsieder machen?

Es gibt einige Wege, dem Prozess der Leichtsiederbildung entgegenzuwirken.

Ein Teilwechsel des verwendeten Wärmeträgeröls ist einer der Lösungsansätze. Hierbei wird ein Teil des Öls gegen frisches Öl ausgetauscht, wodurch auch ein gewisser Teil der entstandenen Leichtsieder aus dem System ausgetragen wird. Kurzfristig steigt dadurch auch wieder der Flammpunkt auf ein höheres Niveau. Diese Lösung ersetzt jedoch kein Flammpunktmanagement und ist auch lediglich eine kurzfristige Lösung, meist für Notfälle. Außerdem ist der Ölwechsel unter Umständen mit einem Anlagenstillstand verbunden und geht – je nach verwendetem Öl – mit hohen, laufenden Kosten einher.

Ein weit verbreiteter Ansatz um Leichtsieder aus dem Thermalöl auszutreiben, ist das sogenannte Auskochen der Anlage. Gerade in Verbindung mit der bereits erwähnten Kavitationsproblematik, werden Wärmeträgerölanlagen bereits vor der Erst-Inbetriebnahme ausgekocht um eventuell vorhandenes Wasser auszutreiben. Später wird dies auch im laufenden Betrieb praktiziert, um entstandene Leichtsieder auszutreiben. Damit wird verhindert, dass Leichtsieder als Gasblasen in das Pumpengehäuse gelangen und so Schaden anrichten. Dieser Vorgang wird meist in regelmäßigen Abständen einfach weitergeführt, ist jedoch auch wieder mit größeren Stillständen verbunden.

Leichtsieder lassen sich aber neben den beiden vorgestellten Methoden auch mit Hilfe von Destillation aus dem System austreiben. Richtig eingebunden, hat diese Lösung den Vorteil, dass dies kontinuierlich im laufenden Betrieb der Anlage geschieht. Die Leichtsieder werden dadurch aus dem Wärmeträgeröl gelöst und gesondert abgeschieden. Hiermit lässt sich das schon erwähnte aktive Flammpunktmanagement realisieren.

Beispiel einer Flammpunktentwicklung ohne Flammpunktmanagement