Gerade bei Neuanlagen ist es oft der Fall, dass Späne und Metallpartikel von Rohrinnenwänden und der Abrieb von Pumpen und Armaturen bereits von Anfang an das Öl verunreinigen. Optimalerweise wird daher das Thermalöl bereits von Beginn an gefiltert.

Später – im laufenden Betrieb der Anlage – bilden sich schon ab 80 °C Oxidationsprodukte und ab 250 °C Reaktionsprodukte. Auch ohne Mikroskop sind diese Partikel (> 40µm) wie beispielsweise Ölkohle oder Koks in der Probe deutlich zu sehen.

Viele dieser erwähnten Partikel sind zu klein für die Schmutzfänger vor den Pumpen und Regelventilen.

Diese Partikel im Öl beeinträchtigen auf lange Sicht die Betriebssicherheit und Effizienz von Wärmeträgerölsystemen. Durch Verschmutzungen und Ablagerungen wird der Durchfluss gedrosselt und der Verschleiß erhöht. Im schlimmsten Fall sind Defekte an Erhitzern, Pumpen, Dichtungen und Ventilen die Folge. Zusätzlich wird die Kernfunktion – die Wärmeübertragung – massiv beeinträchtigt.

Der Verschmutzungsgrad kann mit einer Ölanalyse nach DIN 51551 festgestellt werden. Dabei wird der Koksrückstand nach Conradson bestimmt. Dieser Wert ist ein sehr guter Indikator für die Verunreinigung des Öls und der Anlage mit feinen Partikeln.

Die konventionelle Methode – zumindest einen Teil der Verschmutzung – aus dem Thermalölsystem zu bekommen, ist ein Teilwechsel des verwendeten Thermalöls. Hierbei wird ein Teil des Öls gegen frisches Öl ausgetauscht, wodurch auch ein gewisser Teil der Partikel im Öl aus dem System ausgetragen wird. Diese Lösung ersetzt jedoch keine Filterung und ist auch lediglich eine kurzfristige Lösung, meist für Notfälle. Bereits “verbackene” oder nicht ausgetragene Partikel verbleiben weiterhin im System. Außerdem ist der Ölwechsel unter Umständen mit einem Anlagenstillstand und geht – je nach verwendetem Öl – mit hohen, laufenden Kosten einher.

Ein Feinfilter mit einer geringeren Maschenweite als die der Standard-Schmutzfänger mit beispielsweise 1000-1600 μm ist in der Lage die meisten Partikel aus dem System auszutragen. Zum Vergleich: Die Standard-Maschenweite der NESS Feinfilterstationen beträgt 15 μm, also einen Bruchteil der eines normalen Schmutzfängers. Hierdurch werden die Partikel hervorragend ausgefiltert. Richtig eingebunden, hat diese Lösung den Vorteil, dass dies kontinuierlich im laufenden Betrieb der Anlage geschiet.

Ganz genau! Die Einbindung einer Feinfilterstation in Ihr Thermalölsystem sorgt dafür, dass Partikel von Anfang an ausgeschleust werden und dadurch die Bildung von Ablagerungen in beispielsweise Wärmetauschern, Rohrinnenwänden etc. bestmöglich verhindert wird.

Durch eine kontinuiertliche Filtration wird bei diesem Aspekt die Betriebssicherheit und Effizienz konstant hoch gehalten und defekten an Erhitzern, Pumpen, Dichtungen und Ventilen aktiv entgegengewirkt.

Die NESS Feinfilterstation ist ein Produkt aus dem NESSessities Konzept, welches dauerhaft Sicherheit, Verfügbarkeit, Langlebigkeit und Effizienz in Thermalölanlagen erhöht. Einer der 3 wichtigsten Faktoren für eine gute Ölqualität ist ein niedriger Conradsonwert. Die NESS Feinfilterstation hilft Ihnen dabei, dies konstant zu gewährleisten.

Neben Säurezahl und dem Flammpunkt ist der
Conradsonwert ein wichtiger Faktor für gute Ölqualität

Nichts einfacher als das! Wie alle NESSessities, gehört auch die NESS Feinfilterstation in das modulare Konzept. Wie viele andere NESSessities kann die Feinfilterstation in jeder Anlage nachgerüstet werden. Bestehende Prozesse werden nicht beeinflusst, da die Feinfilterstation im Nebenstrom filtert. Durch dieses Konzept ist eine Nachrüstung auch bei bestehenden Anlagen relativ einfach umsetzbar.

NESSessities arbeiten unabhängig
im Nebenstrom der Anlage

Grundsätzlich gibt es von NESS zwei größen von Systemen zur Filterung von Thermalölsystemen, die sich aber beide in Funktion nicht groß unterscheiden. Bei der richtigen Auswahl der Größe, ist neben dem eigentlichen Ölvolumen der Anlage auch bei Nachrüstung der Verschmutzungsfaktor mit einzubeziehen.

FF300Gebrauchtes Öl: < 50.000 Liter
Neues Öl: < 80.000 Liter
FF500Gebrauchtes Öl: < 150.000 Liter
Neues Öl: < 200.000 Liter

Welche Produktlösungen es für Ihr System gibt, erfahren Sie hier

Neben einem gewissen Eintrittsdruck des Thermalöls wird natürlich auch für die eigene Pumpe und eigene Steuerung der Station entsprechend Strom benötigt. Zur Reinigung der Filterkörbe wird außerdem eine Waschstation oder ähnliche Reinigungsmöglichkeit empfohlen.

Je nach Alter der Thermalölanlage und des Wärmeträgeröls, haben sich bereits mehr oder weniger Partikel im Öl gelöst. Aus diesem Grund empfiehlt es sich für die Erstfiltration – vor allem bei bereits laufenden Systemen – mit einer etwas größeren Maschenweite (200 μm) des Filtereinsatzes zu beginnen. Folgende Maschenweiten / Filterkorbvarianten stehen zur Verfügung:

Maschenweite in 15, 90 oder 200 μm
AnwendungsbereichAußenfilterInnenfilter
Erstfiltration200 μm
Übergangsfilter90 μm
Normalbetrieb90 μm 15 μm

Der Filterkorb für den Normalbetrieb verfügt über einen zusätzlichen Innenfilter. Wir empfehlen von dieser Variante immer einen zweiten Filter auf Lager zu haben, damit beispielsweise parallel zur Reinigung der zweite Filter eingesetzt werden kann und kein Leerlauf während der Filterreinigung entsteht.
Außerdem kann jeder Korb um eine temperaturbeständige Magnetstange ergänzt werden um noch effizienter Eisenpartikel aus dem Wärmeträgeröl zu filtern.