Die regelmäßige Untersuchung von Proben aus dem Wärmeträgerkreislauf ist eine wichtige Voraussetzung für den sicheren Betrieb einer Wärmeträgeranlage, welche nach BetrSichV (Anhang 2) eine Analyse mindestens einmal jährlich vorschreibt.

Verlässliche Aussagen können allerdings nur dann gemacht werden, wenn die Proben ordnungsgemäß – repräsentativ und exakt – entnommen wird. Dazu sind die Anforderungen der DIN 4754-1 zu beachten.

Für die Analyse ist es sehr wichtig, eine repräsentative und exakte Probe aus dem Hauptstrom zu erhalten.

Die Probe aus dem Hauptstrom wird meist im Normalbetrieb der Anlage entnommen, wodurch das Öl sehr heiß ist. Aus einer heißen Probe werden jedoch die leicht siedenden Bestandteile entweichen, falls diese Kontakt zu einer Atmosphäre hat. Die Probe wird dann weniger Leichtsieder enthalten und bei einer nachfolgenden Untersuchung wird das Wärmeträgeröl besser erscheinen, als es wirklich ist.

Daher muss die Probe unbedingt so gezogen werden, dass Sie keinen Kontakt zur Umgebungsluft hat, bis sie ausreichend abgekühlt ist.

Dazu muss die Probe an einer charakteristischen Stelle aus dem heißen, fließenden Medium gezogen werden.

Ein Probenentnahmekühler – wie der NESS Probenentnahmekühler – ist ein Wärmetauscher, in dem das Medium durch ein Edelstahlspiralrohr in einem Kühlwassermantel fließt. Dadurch kann gewährleistet werden, dass die Probe weder offen, noch heiß gezogen wird.

Die Thermalölprobe wird im Anschluss von uns unter anderem auf die drei wichtigsten Faktoren für eine gute Ölqualität hin untersucht. Hierzu gehören der Flammpunkt, die Säurezahl und der Conradsonwert.

Die Indikatoren aus unserer Analyse und eine entsprechende Handlungsempfehlung – sofern dieser besteht – werden Ihnen im Anschluss mitgeteilt. Bei Bedarf setzen sich unsere Experten mit Ihnen auch persönlich in Verbindung um ein individuelles Konzept für das weitere Vorgehen zur dauerhaften Erhöhung von Sicherheit, Verfügbarkeit, Langlebigkeit und Effizienz Ihrer Thermalölanlage zu erarbeiten.

Wenn Sie Hilfe bei der Probenentnahme und Analyse Ihres Thermalöls benötigen sind wir selbstverständlich wie gewohnt für Sie da.

Mit dem NESS Probenentnahmekühler kann die Ölprobe geschlossen und gekühlt gezogen werden. Er fungiert als ein Wärmetauscher, in dem das Medium in Edelstahlspiralrohr durch einen Kühlwassermantel fließt.

Nichts einfacher als das! Wie alle NESSessities wurde auch die NESS Probenentnahmekühler modulare Konzept. Bestehende Prozesse werden nicht beeinflusst. Durch dieses Konzept ist eine Nachrüstung auch bei bestehenden Anlagen einfach umsetzbar.

Der Einbau erfolgt zum Beispiel mit einem unserer Einbau-Sets am druckseitigen Manometerhahn durch ein T-Verbindungstück mit U-Rohr zum Anschluss des Manometers. Anstelle des Ermeto-Ventils wird ein Manometerventil eingesetzt. Bevorzugt findet die Montage nach der Erhitzerpumpe statt.

Folgende Schnittstellenparameter sind dabei zu beachten:

Probenanschluss8 mm Ermeto Rohr
Eintrittstemperaturmax. 400°C
Druckmax. 40 bar Ü
Kühlwasseranschluss (Ein-/Austritt)Rp 1/2″
Eintrittstemperatur max. 20°C
Druck max. 6 bar Ü

Zum Kühlen des Thermalöls wird Kühlwasser benötigt. Der Kühlwasserzulauf und –ablauf kann durch Schlauchverbindungen erfolgen. Der Kühlwasserablauf muss mit einer frei auslaufenden Leitung realisiert werden um Überdruck zu vermeiden.

Außerdem müssen ein Probengefäß und ein Entsorgungsgefäß (temperaturbeständig bis 100 °C) bereitgestellt werden.  

Zunächst wird der Kugelhahn für den Kühlwasserzulauf geöffnet und geprüft, ob Kühlwasser fließt.
Durch vorsichtiges Öffnen des Probenentnahmeventils wird langsam so viel Thermalöl in das Entsorgungsgefäß abgelassen, bis sichergestellt ist, dass das Thermoöl aus dem Hauptstrom stammt und somit repräsentativ ist.

Erst dann wird das Probengefäß mit dem Wärmeträger gefüllt. Nach der Extrahierung der Probe muss das Probenentnahmeventil wieder gut verschlossen werden. Nun kann auch der Kühlwasserzulauf wieder geschlossen werden.

Der Probenentnahmekühler ist wartungsfrei. Gelegentlich sollte der Kühler jedoch mit einem geeigneten Reinigungsmittel gespült werden, um ein verstopfen zu vermeiden.

Ja, eine Montage im Freien ist grundsätzlich möglich, wenn auch nicht zu empfehlen. Beispielsweise sollte bei Frostgefahr der Probenentnahmekühler vollständig entleert werden. Hierzu muss der Wasserzulauf demontiert und das Kühlwasser, welches sich noch im Kühler befinden kann, vollständig abgelassen werden.